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15. Dezember, Bücher & Musik
 
Richard David Prechts auf fünf Bände angelegte „Geschichte der Philosophie“ geht mit dem vierten Teil weiter, trotz Shitstorms - Die EvangCellisten erzählen wahre Geschichten für vier Celli - Die Geschichte der Landkarten spiegelt die Landkarte des Geistes - Auch in der Kammermusik geschieht nichts ohne Veränderung - Mit Wilden Geschichten debütierte der Romantiker Ludwig Tieck.

 

Bücher & Musik
15. Dezember   Prechts „Geschichte“ geht weiter, trotz Shitstorms - Wahre Geschichten für vier Celli – Die Geschichte der Landkarten spiegelt die Landkarte des Geistes - Auch in der Kammermusik geschieht nichts ohne Veränderung - Die „Wilden Geschichten“ eines frühen Romantikers.


Von Michael Thumser

(...)

 

■ Verismo. - projects4cellos / Die Vier EvangCellisten. (1 CD, etwa 16.50 Euro.)


„Lache, Bajazzo“? Wenn die vier Canio, den betrogenen Komödianten aus Ruggero Leoncavallos Oper, weinen lassen, schmachtet es satt aus ihren zusammen sechzehn Saiten. Gleich danach berührt Rodolfo, der Dichter und arme Schlucker aus Giacomo Puccinis „Bohème“, die schüchterne Mimi und schaudert zärtlich: „Wie eiskalt ist dies Händchen.“ Warm hingegen kann und darf es einem werden bei den zum Heulen schönen Piècen, die das Quartett um den Hofer Symphoniker Markus Jung für seine neue Platte zusammengestellt hat. Dem „Verismo“ ist sie verpflichtet, jener vornehmlich italienischen Strömung der italienischen Künste, die sich an der Wende des neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert der schonungslosen Darstellung ungeschminkter Wahrheiten verpflichtet hatte. Folgerichtig eröffnet das „Symphonische Zwischenspiel“ aus Pietro Mascagnis „Cavalleria rusticana“ ikonenhaft die siebzehnteilige Werkfolge, in der allein dreizehn der Opern-Highlights dem Schaffen Puccinis gewidmet sind, bevor zwei Evergreens aus Franz Lehárs „Land des Lächelns“ operettenselig den Beschluss machen.

Weniger naturalistisch als romantisch mithin klingen die wunderbar seidigen und samtenen Arrangements der vier Freunde, die sich 2008 in Weimar zusammentaten und im Oktober in Selb, mit etlichen Weg- und Stilgefährten, beim „Release-Konzert“ für die Neueinspielung den fünfzehnten Gruppengeburtstag feierten. Ihren Tugenden bleiben sie treu: Das Intime und Delikate mögen sie lieber als das Heißblütige und Kreuzfidele, das Traute mehr als das Laute; um effekthaschende Kunstreiterei auf den sechzehn Saiten und plakative Virtuosenstückchen machen sie einen Bogen. Als monoton wird die Nummernfolge gleichwohl nur missverstehen können, wer die Ohren verschließt vor dem sacht beflügelten Impetus und den weise dosierten Strahlkräften der Interpretationen, dem stillen Vergnügen, das zu teilen die Musiker in jedem Takt einladen.

 - Michael Thumser für Hof, Hochfranken-Feuilleton, 15. Dezember 2023 (online)

 

 

 

Hier geht es zum HOCHFRANKEN-FEUILLETON: https://www.hochfranken-feuilleton.de

 

 

Balu hat den Bogen raus

Wundersame Vermehrung: Die „projects4cellos“, entstanden aus den „Vier Evangcellisten“, sitzen in Selb auch schon mal zehn- bis elfköpfig auf der Bühne des Rosenthal-Theaters. Beim „Release-Konzert“ für die neue Einspielung der Truppe macht sich die versprochene CD „Verismo“ hingegen rar.

 
Aus vier mach acht (von links): die "projects4cellos" mit den "Evangcellisten" und Freunden. (Fotos: thu)


Von Michael Thumser

Selb, 6. Oktober – Zu viert haben sie fünfzehn Jahre auf dem Buckel, immerhin. Im Oktober 2008 schlossen sich die Weimarer Hochschulabsolventen Markus Jung und Mathias Beyer, Lukas Dihle und Hanno Riehmann als „Die vier Evangcellisten“ zusammen, unterm gleichsam biblischen Ensemblenamen, weil jeder von ihnen mehr oder weniger so heißt wie einer der neutestamentlichen Evangelisten. Inzwischen sind sie auch als „projects4cellos“ unterwegs – wobei die 4 in der Mitte sich zwar einerseits gleichfalls auf die Besetzungsstärke des Ursprungsquartetts bezieht  (four), andererseits aber, wie so oft, als das englische for gelesen werden kann: Projekte für Cellos bringen die Herren seit anderthalb Jahrzehnten auf den Weg, wobei sie sich gelegentlich gern mit anderen Musikern verbinden und sich dann in puncto Ensemblegröße kaum Zwänge auferlegen.

Markus Jung: "So viele waren wir noch nie."
 

     Fünfzehn Jahre: Als offizieller Zeitraum für ein Jubiläum gilt die Frist zwar nicht. Aber die „Evangcellisten“ nutzen trotzdem die Gelegenheit zum Feiern: Die Spielzeiteröffnung in Selb bestritten sie mit einem „Release-Konzert“ für ihre neue CD „Verismo“, und nicht nur ein an gepflegt-unalltäglicher Kammermusik interessiertes Publikum war ins Rosenthal-Theater eingeladen (wo es lebhaft applaudierte), sondern ebenso eine nicht geringe Schar von Mitstreitern. Fünf Kollegen bringen die vier mit, die einzuspringen pflegen, wenn unter ihnen am Mann ist: Nassib Ahmadieh und Sebastian Chong, Alexey Shestiperov von den Hofer Symphonikern, Alexandre Castro-Balbi und Florian Bischof; dazu „als Gast“ Ariel Barnes. Mithin dürfen sich die Akteure den Luxus leisten, auch schon mal zu zehnt in langer, sacht geschwungener Reihe auf der Bühne Platz zu nehmen. Naturgemäß erinnert das dann an die berühmten „12 Cellisten der Berliner Philharmoniker“. Bei denen wirken allerdings zwei Damen mit; anders die „projects4cellos“: Standhaft eingeschlechtlich figurieren sie als reine Männerrunde.

 

Vom Falsett zum Kontrabass

Ansonsten aber folgen sie wichtigen Tugenden des vorbildhaften metropolitanen Spitzenensembles. Monoton tenoralen Gleichklang ihrer Instrumente vermeiden sie, indem sie ihr Registerspektrum von Falsett-nahen Höhen bis in fast Kontrabass-tiefe Untergründe ausbreiten. Fließend wechseln sie einander in der Stimmführung ab. Vom satt-sonoren Ton, der sich geübtem Bogenstrich verdankt, wechseln sie postwendend zu schnippisch-plauderhaften Pizzicato-Piècen (von Markus Jungs Vater Fredo, Johann Strauß Sohn und, in der Zugabe, Udo Hartlmaier). Und ihr Repertoire – das neben einigen Originalkompositionen vornehmlich aus Arrangements von eigener und fremder Hand besteht – reicht von Swing und Tango über Grandseigneur-haft schmachtende Operettenmelodien und süffiges Opernarien-Sentiment (in Selb von Giacomo Puccini) bis zur Bearbeitung altehrwürdigen Liedguts: Mit Franz Schuberts „An die Musik“ statten sie gleich zu Anfang der „holden [Ton-]Kunst“ ihre Huldigung ab.

     „Wahnsinnig gut“, sagt Markus Jung als Moderator, eigne sich das Cello „für Schicksalsschläge“. Gern glaubt mans, wenn acht Streicher das „Requiem“ des Böhmen David Popper anstimmen: schmerzlich schön, fast leidverliebt. Umso temperamentvoller geraten ihnen zwei Sätze aus Heitor Villa-Lobos’ erster „Bachiana Brasileira“: rhythmisch ungeduldig das „Preludio“, fiebernd feurig, phasenweise humoristisch; doch die folgende „Introdução“ klagt wiederum, teils tragisch, teils mimosenhaft.

Lässige Jazz-Partner: Saxofonist Christopher von Mammen und Harry Tröger am Schlagzeug.

 

     Für Richard Gallianos „Opale Concerto“ tritt der Hofer Ausnahme-Akkordeonist Harald Oeler ins Zentrum der Streicher: Heftig, geradezu unwirsch rückt er den aufregenden dritten Satz des Werks nah an das Idiom Astor Piazzollas heran, durch resolute Resignation und mondäne Melancholie. Mit souveräner Saxofon-Coolness postiert sich Christopher von Mammen an der Rampe und verwandelt, gemeinsam mit dem nicht minder lässig-überlegenen Harry Tröger am Schlagzeug, Paul Desmonds Jazz-Standard „Take Five“ improvisierend zu einem weiteren top act des Programms. Zehn Cellisten und der Drummer (Markus Jung: „So viele waren wir noch nie“) „probieren“ es schließlich „mit Gemütlichkeit“, nicht freilich wie im Disney-„Dschungelbuch“ Balu der Bär bedächtig und in Seelenruhe, sondern wie es sich gehört: frech, munter und agil.

     Um über die verheißene CD „Verismo“ die „Wahrheit“ zu berichten: Sie trat an diesem Abend erst ziemlich spät und darum für das Gros der Besucher gar nicht in Erscheinung.

 

■ Das Ensemble im Internet: hier lang.
■ Für das kommende Jahr planen die „Vier Evangcellisten“ eine weitere Ausgabe der traditionsreichen „Hofer Cellotage“.
- Michael Thumser für Hof, Hochfranken-Feuilleton, Oktober 2023 (online)

 

Hier geht es zum HOCHFRANKEN-FEUILLETON: https://www.hochfranken-feuilleton.de

 

 

 

Musik zur Kaffeezeit

Originalkompositionen für Celloquartett, Bearbeitungen bekannter Opernarien von Puccini, Wagner u.a., Tangos, Jazz, Weltmusik

 

Ausführende:

projects4cellos

Mathias Beyer

Markus Jung

Lukas Dihle

Hanno Riehmann

 

Wir haben uns vor 15 Jahren beim Studium in Weimar gegründet. Unsere Leidenschaft für die Oper brachte uns auf die Idee, die großen Gefühle auch ohne Worte auf unseren Celli auszudrücken: Was könnte schöner sein, als die bekanntesten Opernarien in einem einzigen Konzert zu genießen? Und für Nicht-Opernfreund*innen gibt es Tangos und Jazz. Wir freuen uns auf das Konzert im Schauspielhaus Neubrandenburg!

Mathias Beyer, projects4cellos

 

8. Oktober 2023, 16:00 Uhr

Schauspielhaus Neubrandenburg

- für Neubrandenburg, Spielzeit 23/24 Theater Orchester Neubrandenburg Neustrelitz, August 2023

 

2021

 

Konzert mit vier Celli, das Ensemble "Die Vier EvangCellisten" sorgte mit ihren herausragenden Klassikinterpretationen für ein voll besetztes Haus und stehende Ovationen.

 

Das Konzert unter dem Titel "Notturno" vereinte die schönsten Abendserenaden der Musikliteratur zu einem traumhaften Programm. - für Meßdorf, "Festschrift '25  Messdorfer Musikfesttage' in der Altmark", August 2023

 

01. Juli 2023 | Rhododendronpark

Einlass 19:00 Uhr | Konzertbeginn: 20:00 Uhr

KONZERTREIHE NATURKLÄNGE

Konzert mit den Vier EvangCellisten

 

KLASSIK, JAZZ UND WELTMUSIK VOR NATUR-KULISSEN

 

Auf der Lyrikwiese unter Bäumen im Rhododendronpark kann man ein hanz besonderes Quartett mit einem einmaligen Konzertprogramm erwarten. Die "Vier EvangCellisten" sind Markus Jung, Lukas Dihle, Mathias Beyer & Hanno Riehmann. Allesamt studierte junge Musiker, die ihre "Band" an der Musikhochschule in Weimar gegründet haben und mittlerweile auch einzeln in renomierten Orchestern spielen. In speziellen Bearbeitungen erklingt im Ostseeheilbad Graal-Müritz an diesem Abend ein vielseitiger Mix aus großen Opernmelodien u. a. von Donizetti und Puccini, ausgesuchter Klassik, Jazz von Dave Brubeck und Tango von Astor Piazolla. "Meer" geht eigentlich nicht.

Normalpreis/Erwachsene   25,00 €

 

Einlass ab 19 Uhr: Eingang Rhododendronpark Höhe Waldhotel / Parkplatz Rhododendronpark

An der Abendkasse können Eintrittskarten für 28,-€ je Gast erworben werden, sofern noch verfügbar.

Hinweise: entsprechend der Witterung kleiden; Decken und Sitzkissen können mitgebracht werden; keine Hunde gestattet

Veranstalter: Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst e.V., Im Kloster 15, 18311 Ribnitz-Damgarten

 

Zum Schwelgen und Schwärmen lädt dasberste Kammerkonzert der Hofer Symphoniker am Freitag um 19.30 Uhr in der KlangManufaktur ein. Unter dem Motto "Opernträume" erklingen beliebte Melodien wie Puccinis "O mio babbino caro" und "Nessun dorma", Wagners "Lied an dern Abendstern" und Musik aus Bizets "Carmen". Das Besondere daran: Alle Arien und Instrumentalstücke sind in Arrangements für vier Celli (von "projects4cellos") zu hören. Tickets unter Telefon 09281/720029. - für Ostseeheilbad Graal-Müritz, Windflüchter Heft 244, 01.07. - 31.07.2023

 

Konzert Stadt- und Dorfkirchenmusiken 2023

Musica delle regione

 

Am 2. Juli 2023, 17.00 Uhr gibt es in der Kirche "St. Maria und Bartholomäus" in Kapellendorf eine Wiederbegegnung mit Künstlern der Region, die hier Station auf ihrer musikalischen Weltreise zum 15-jährigen Bestehen ihres Ensembles machen.

Buchen Sie die musikalische Weltreise 2023! Sie beginnt mit einem Werk von Udo Hartlmaier in Deutschland, führt mit Georges Bizet über Spanien nach Sizilien mit Pietro Mascagni, und mit Franz Lehár nach China. Guillaume Paque steuert ein belgisches Souvenir bei und die Britischen Inseln nehmen mit zwei traditionals teil. George Gershwin und Paul Desmond lassen den American Summer aufleuchten. Tangos aus der Feder deutscher Komponisten wie Joachim Johow, Udo Hartlmaier und Eduard Pütz lenken die Sicht wieder gen Deutschland, um mit Friedrich Metzler wieder ganz zurückzukehren.

Neugierig geworden? Dann freuen wir uns, Sie begrüßen zu können!

Ganz besonders freut sich die Konzertreihe, die beiden 2022 neu gegossenen und geweihten Glocken klanglich zu Konzertbeginn erleben zu dürfen!

Viola-Bianka Kießling

Musikreferentin

 

Bildunterschrift: Als "4 EvangCellisten" gestartet firmieren sie nun unter dem Namen projects4cellos! 15 musikalische Quartettjahre verbinden vor allem Cello und Oper - ihr ganz besonderes Markenzeichen.

 

(...) - Viola-Bianka Kießling für Kapellendorf / Mellingen / Weimarer Land, Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Mellingen, 29. Jahrgang, 5. Ausgabe, 1. Mai 2023

 

Tipps

Konzert

5. Foyerkonzert

"CellOpera - L'Opera en miniature"

Mit einem besonderen Ohrenschmaus begegnen uns an diesem Sonntag die vier Cellisten des Ensembles "projects4cellos". Abwechslungsreich reist dieses Foyerkonzert durch die Welt der Oper. Wir erleben Bizets "Carmen", Donizettis "Liebestrank", Wagners "Tannhäuser" und Puccinis "La Bohème" ebenso wie Léhars "Land des Lächelns" und Leoncavallos "Bajazzo". Wir dürfen uns auf die populärsten Hits der Opernliteratur freuen, welche die Cellisten mit eigenen Moderationen ergänzen.

Mit: Mathias Beyer, Lukas Dihle, Markus Jung, Hanno Riehmann

Termin: SO, 14.05.2023, 11:15 Uhr - Foyer Großes Haus

 

- Spektakel Mai '23 - Theaterzeitung #21 des Staatstheaters Meiningen

 

5. Foyerkonzert

"CellOpera" mit Werken von Bizet, Mascagni, Donizetti, Wagner u.a.

Mit: Markus Jung, Hanno Riehmann, Lukas Dihle, Mathias Beyer

Mit einem außergewöhnlichen Programm in besonderer Besetzung wartet die Meininger Hofkapelle zu diesem Foyerkonzert auf. Das Ensemble "projects4cellos" mit Markus Jung, Hanno Riehmann, Lukas Dihle und Mathias Beyer besteht aus Mitgliedern und Gästen unseres Orchesters. Vier gleiche Instrumente haben einen eigenen Klangcharakter, eine Homogenität, welche in unserem Foyer besonders zur Geltung kommen. Daneben verspricht das Programm Opernhits, welche in dieser Besetzung hier noch nicht gespielt wurden: ganz instrumental erklingen Ouvertüren und Arien u.a. von George Bizet, Pietro Mascagni, Gaetano Donizetti und Richard Wagner. Große Oper in Quartettformat, entdecken Sie Bekanntes in neuem Gewand!

Termin:     So., 14.05.2023, 11:15 Uhr, Foyer Großes Haus

 

- Programm-Flyer Mai '23 des Staatstheaters Meiningen

 

Die neue CD

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